Als leitender Mitarbeiter in Unternehmen unterschiedlicher Industrien habe ich immer wieder mit grösseren und kleineren Beratungsunternehmen zusammengearbeitet. Oder zusammenarbeiten müssen (Sie kennen das auch?). Auf diese Erfahrungen blicke ich auch positiv zurück. Eventuell einfach Glück gehabt? So oder so: Was sind jenseits der analytischen Kompetenzen und branchenspezifischen Skills und Erfahrungen die beobacht- und erfahrbaren 'must haves' - was macht gute Beraterinnen und Berater aus, gerade in Transformationssituationen? Hier meine Liste der Tops, für die ich reale Beispiele im Kopf habe (danke auf diesem Weg für die gute Zusammenarbeit!)
Gute Beraterinnen und Berater...
Top 1:..bringen ein grosses Interesse für Menschen mit. Interesse heisst: wissen wollen, was diejenigen bewegt, die Veränderungen treiben, sich von Veränderungsplänen treiben lassen oder sich gegen Veränderungen wehren. Dies nicht mit dem (Pseudo-) Psychologenhammer, sondern mit dem Verständnis, dass alle Akteure "gute Gründe" haben, die im besten Fall durch kommunikative Prozesse verändert werden können.
Top 2:...haben Leidenschaft für die Sache. Sie machen die Angelegenheit zu ihrer eigenen. Das heisst auch: sie kämpfen für das Bestmögliche und riskieren dabei etwas; auch das zeitweilige Naserümpfen des Auftraggebers oder den (bei Standhaftigkeit unvermeidlichen) Wutausbruch.
Top 3:...denken und verhalten sich unternehmerisch. Gute Beraterinnen und Berater handeln "effektuativ", das heisst, sie operieren nach dem Prinzip der „vorhandenen Mittel“ und des "leistbaren Verlusts“ und beraten auch so. Sie denken nicht in Fünfjahresplänen, sondern entwickeln mit ihren Auftraggebern attraktive Orientierungsrahmen.
Top 4:...betrachten Organisationen nicht als Maschinen und finden das sogar gut. Sie streben nicht nach der perfekten Organisation (und verkaufen auch nicht eine solche!), sondern nach ihrer nächsten besten Daseinsform. Sie leiden nicht an der Sisyphus-Aufgabe, sondern stellen sich „Sisyphus als glücklichen Menschen“ (Albert Camus) vor.
Top 5:...haben eine hohe Kommunikationskompetenz. Sie begreifen Kommunikation nicht als Verwaltungsangelegenheit, sondern als Handeln der Akteure, das die Organisation bewegt und bewegen kann. Kommunikation ist für sie das Bindeglied zwischen Schauseite, formaler und informaler Seite der Organisation – oder der Ort, wo die Spannungen zwischen diesen drei Dimensionen offen zu Tage treten.
Buchempfehlungen (manche können’s ohne, andere damit – vielleicht – besser lernen):
Michael Faschingbauer 2010: Effectuation, Verlag: Schäfer/Poeschel Stefan
Kühl/Judith Muster 2016: Organisationen gestalten, Verlag: Springer VS
Axel Gloger 2016: Betriebswirtschaftsleere, Verlag: FAZ/NZZ
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Alisia Priolo (Mittwoch, 01 Februar 2017 18:02)
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Edison Bentz (Mittwoch, 01 Februar 2017 18:49)
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